Ausführlichen Lebenslauf in Aufsatzform sollten Sie nur einreichen, wenn es ausdrücklich verlangt wird. Was Sie dabei beachten sollten, erfahren Sie hier!
Bei Bewerbungen ist meistens ein tabellarischer Lebenslauf üblich. Einen ausführlichen Lebenslauf in Aufsatzform sollten Sie nur einreichen, wenn ausdrücklich ein Fließtext verlangt wird. Was Sie dabei beachten sollten, erfahren Sie hier! Mit einem Lebenslauf in Aufsatzform bewerben Sie sich in der Regel nur für Stipendien, bei der
Polizei oder der Bundespolizei. Dahinter steht die Absicht, Ihre sprachliche Kompetenz auf den Prüfstand zu stellen.
Der Grund für diese Anforderung:
Bei der Polizei sind Kommunikationsstärke und Ausdrucksvermögen eine Grundvoraussetzung für die Einstellung. Als Polizist stehen Sie ständig mit Menschen aller Altersgruppen, Geschlechter und Nationalitäten in Kontakt.
Zusätzlich verfassen Sie Einsatzberichte. Dementsprechend wichtig ist es, dass Sie Ihre
Gedanken strukturiert, verständlich und fehlerfrei zu Papier bringen können.
Anders als beim tabellarischen Lebenslauf gehen Sie bei einem ausformulierten
Lebenslauf chronologisch vor: Sie beginnen mit Ihrer Schulzeit und arbeiten sich bis zu Ihrer jetzigen beruflichen Station vor.
Dabei schreiben Sie in
„Ich-Form“. Vergangenes schildern Sie im Präteritum (Vergangenheit). Erst, wenn Sie die Jetzt-Zeit erreichen, wechseln Sie ins
Präsens (Gegenwart).

Aufbau Ihres Lebenslaufes in Aufsatzform für die Polizei
Orientieren Sie sich an Ihrem tabellarischen Lebenslauf. Das hilft Ihnen dabei, keine wesentliche Station zu vergessen.
So sieht der korrekte Aufbau Ihres ausführlichen Lebenslaufes aus:- Überschrift: „Lebenslauf“
- Einleitung: Nennen Sie Ihren Namen, Ihre Anschrift und Ihre Kontaktdaten (E-Mail und Telefonnummer) sowie Ihren Geburtstag, Ihren Geburtsort, Ihre Staatsangehörigkeit und Ihren Familienstand.
- Ausbildung: Gehen Sie auf von Ihnen besuchten Schulen, Ihre Ausbildung und/oder Ihr Studium ein. Welche Fächer fielen Ihnen leicht? Wo lagen Ihre Stärken?
- Berufstätigkeit: Welche beruflichen Erfahrungen können Sie vorweisen? Wo haben Sie wie lange in welcher Position gearbeitet? Sie haben noch keine Berufserfahrung, sondern bewerben sich direkt nach der Schule? Dann denken Sie an Ferien- und Nebenjobs, ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), an Praktika und Hospitationen. Welche Tätigkeiten haben Sie ausgeführt? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht und inwieweit hängen diese Erlebnisse mit Ihrem Berufswunsch zusammen? Wenn möglich, beziffern Sie Ihre Erfolge in Zahlen.
- Kenntnisse: Welche zusätzlichen Qualifikationen können Sie vorweisen? Haben Sie Fortbildungen absolviert? Vielleicht besitzen Sie relevante Zertifikate oder Sprachnachweise. Bringen Sie diese unbedingt mit ein.
- Interessen: Was machen Sie in Ihrer Freizeit? Üben Sie ein Ehrenamt aus? Engagieren Sie sich im sozialen Bereich? Oder im Vereinssport? Hier stehen Ihre Soft Skills im Vordergrund.
- Schluss: Einen Abschlusssatz gibt es hier nicht. Beenden Sie Ihren Aufsatz mit Ort, Datum und Ihrer leserlichen Unterschrift (Vor- und Familienname).
Ihr ausformulierter Lebenslauf sollte
maximal zwei DinA4-Seiten füllen. Das heißt, Sie sind gezwungen, sich auf das Wesentliche zu beschränken und knapp – aber überzeugend – zu formulieren.
Der „rote Faden“: Ihren Lebenslauf inhaltlich gestalten
Es geht nicht nur darum, Ihre
Lebensstationen zusammenzufassen. Ihr Lebenslauf sollte deutlich machen, dass Sie der
ideale Kandidat für eine Laufbahn bei der Polizei oder der Bundespolizei sind.
Das ist der „rote Faden“, der sich von Anfang bis Ende durch Ihre Zeilen ziehen sollte.
Die richtige Form für Ihren Lebenslauf in Aufsatzform
Niemand liest gern Textwüsten. Nehmen Sie sich darum die Zeit, Ihren ausformulierten Lebenslauf für die Polizei oder die Bundespolizei optisch lesefreundlich und einladend zu gestalten.
- Formatierung: Formatieren Sie Ihren Werdegang nach den Regeln der DIN 5008 für Geschäftsbriefe. Dazu gehört ein Seitenrand von jeweils zwei Zentimetern.
- Schriftgröße: 12 Punkt ist angenehm zu lesen. 11 Punkt ist gerade noch akzeptabel.
- Schriftart: Schriftarten mit Serifen machen einen langen Fließtext lesefreundlicher. Darum empfehlen wir Times New Roman oder Cambria.
- Gliederung: Strukturieren Sie Ihren Text mit Absätzen.
- Zwischenüberschriften: Wählen Sie für Zwischenüberschriften Fettdruck, eine andere Farbe oder eine andere Schriftgröße.

Lebenslauf in Aufsatzform: Muster zur Veranschaulichung
Dieser handgeschriebene Lebenslauf in Aufsatzform ist zur Inspiration gedacht. Bitte übernehmen Sie diese Formulierungen nicht. Verfassen Sie Ihren Lebenslauf in Ihrem eigenen Stil.
LebenslaufMein Name ist Ali Mustermann. Zurzeit wohne ich im Musterweg 1 in 12345 Musterstadt. Telefonisch erreichen Sie mich auf meinem Handy unter der Nummer 0123 - 4567890. Oder schicken Sie mir eine E-Mail an: ali.mustermann@web.de. Ich wurde am TT.MM.JJJJ in Musterstadt geboren, bin deutscher Staatsangehöriger, 22 Jahre alt und weder verheiratet noch in einer festen Beziehung. Schulbildung In meiner Schulzeit im Beispiel-Gymnasium (von TT.MM.JJJJ bis TT.MM.JJJJ) stach ich vor allem in den Sprachen durch gute Noten hervor: Ich spreche Deutsch und Türkisch als Muttersprachen. Außerdem verfüge ich über sichere Sprachkenntnisse in Englisch, Französisch und Arabisch.
Das Gymnasium schloss ich im Jahr JJJJ mit der Abiturnote 1,5 ab. Berufserfahrung Zurzeit absolviere ich ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Jugendzentrum Muster in Musterstadt. Dabei plane ich Freizeit- und Sportaktivitäten mit den Sozialarbeiter:innen und helfe bei der Hausaufgabenbetreuung. Viele Kinder und Jugendliche dort haben einen Migrationshintergrund.
Mir gibt das die Möglichkeit, meine Sprachkenntnisse einzusetzen: Ich erkläre die Schulaufgaben und bereite die Kinder auf Klassenarbeiten vor. Da ich fließend Arabisch spreche, dolmetsche ich manchmal auch für die Eltern bei Behördengängen.
Ein besonderes Anliegen ist für mich unser Projekt „Drogenfrei“: Dabei kläre ich junge Menschen auf und gebe ihnen durch Sport eine Alternative, mit ihrer Wut und Frustration umzugehen. Präventionsarbeit finde ich persönlich sehr wichtig.
Zusätzlich arbeite ich an den Wochenenden bis zu fünf Stunden als Kellner im Restaurant Muster. Kenntnisse und Interessen Ich besitze den Deutschen Schwimmpass (Gold). In meiner Freizeit spiele ich seit TT.MM.JJ Fußball im Verein Muster e.V. Seit 20XX bin ich zusätzlich als Jugendleiter aktiv. In dieser Position vermittle ich zwischen Kindern und Jugendlichen und dem Vereinsvorstand. Außerdem übernehme ich organisatorische Aufgaben wie die Belegung des Fußballplatzes und der Fußballhalle.
Musterstadt, TT.MM.JJ Ali Mustermann
Bei diesem jungen, binationalen Bewerber stehen seine Sprachkenntnisse, sein soziales Engagement und seine ausgeprägten Kommunikationsfähigkeiten im Vordergrund. In seiner Freizeit ist er sportlich aktiv. Durch seine Vereinstätigkeit beweist er Teamfähigkeit.
Ali Mustermann ist mit Sicherheit für die Polizei ein interessanter Bewerber. 
Fazit
Ein
Lebenslauf in Aufsatzform wird selten verlangt. Bei der Polizei oder der Bundespolizei ist ein ausformulierter Lebenslauf allerdings üblich. Damit zeigen Sie Ihre Fähigkeiten, Ihre Gedanken verständlich und gut strukturiert zu Papier zu bringen.
Fokussieren Sie sich auf Inhalte, die für Ihren Berufswunsch relevant sind.
Wenn Sie sich an die
Formatvorgaben halten und an Ihrem tabellarischen
Lebenslauf orientieren, sind Sie auf der sicheren Seite. Denken Sie daran, Ihren Lebenslauf mit Ort und Datum zu versehen und am Ende zu unterschreiben.