Damit Ihnen der Wiedereinstieg in Ihrem Beruf gelingt - Tipps zum Anschreiben und Lebenslauf - Muster-Bewerbung und Formulierungshilfen. Jetzt mehr erfahren!
Bedingt durch Krankheit, Arbeitslosigkeit oder die Familie sind Sie vorübergehend nicht berufstätig gewesen. Jetzt planen Sie den Wiedereinstieg. Was dabei wichtig ist und wie Sie der Skepsis von Arbeitgebern souverän begegnen, erfahren Sie hier. Wir geben Ihnen hilfreiche Tipps rund um Anschreiben und Lebenslauf, damit Ihnen der Wiedereinstieg in den Beruf gelingt. – Mit Mustern und Formulierungshinweisen! Die wenigsten Berufsbiografien verlaufen gradlinig: Vielleicht haben Sie
aus privaten Gründen eine Lücke im Lebenslauf. Wenn diese mehrere Jahre umfasst, kann die Rückkehr ins Berufsleben eine Herausforderung sein. Denn lange Fehlzeiten sind erklärungsbedürftig.
Trotzdem können Sie einiges dafür tun, dass der Wiedereinstieg ins Berufsleben gelingt.
Was ist eigentlich ein beruflicher Wiedereinstieg?
Ein beruflicher
Wiedereinstieg ist die Rückkehr ins Berufsleben. Das kann nach einer kürzeren oder längeren Auszeit passieren. Es kommt vor, dass Menschen
jahrzehntelang nicht berufstätig sind. Die Gründe dafür sind unterschiedlich:
- Vielleicht waren Sie schwer krank, sind inzwischen aber wieder vollständig genesen und bereit, sich mit voller Kraft wieder auf Beruf und Karriere zu konzentrieren.
- Oder Sie haben Ihren Kindern zuliebe ein paar Jahre lang ausgesetzt. Jetzt ist Ihr Nachwuchs in Kita, Kindergarten oder Schule gut untergebracht – und Sie möchten wieder arbeiten, zumindest in Teilzeit.
- Möglicherweise haben Sie auch einen pflegebedürftigen Angehörigen zu Hause versorgt. Eine Berufstätigkeit ist in diesem Fall nicht immer möglich, wenn die Betreuung sehr engmaschig ausfallen muss.
- Eventuell litten Sie unter Depressionen, einem Burnout oder einer anderen psychischen Erkrankung. Inzwischen geht es Ihnen besser und Sie möchten einen Neustart wagen.
- Oder Sie waren arbeitslos, weil es kaum Nachfrage in Ihrem gelernten Beruf gibt und Sie sich erst umorientieren mussten.
3 Tipps für einen erfolgreichen Wiedereinstieg in den Beruf
In bestimmte Branchen können Sie leichter zurückkehren als in andere. Angenommen, Sie sind eine gelernte Pflegefachkraft. Als Altenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger oder Pflegehelfer sind Sie als Berufsrückkehrer überaus gefragt.
In
stark umkämpften Branchen ist der
Wiedereinstieg möglicherweise schwieriger. Unmöglich ist es jedoch nicht! Als Bewerber spielen Sie immer mit drei Trumpfkarten: Fachwissen und Berufserfahrung (
Hard Skills), persönlichen Kompetenzen (Soft Skills) und Ihrer Persönlichkeit.
1. Treten Sie selbstbewusst aufDas Wichtigste für potenzielle Arbeitgeber ist der Gewinn, den Sie dem Unternehmen heute bringen.
Konzentrieren Sie sich auf Ihre Stärken. Egal, was hinter Ihrem vorübergehenden Ausstieg steht: Sie haben in dieser Zeit
wichtige Erfahrungen gemacht.
Persönlich sind Sie gewachsen und gereift. Bestimmte
Soft Skills haben sich verfeinert. Präsentieren Sie genau das als
vorteilhaft für Ihr Wunschunternehmen. Finden Sie eine Verbindung zwischen sich und der angestrebten Berufstätigkeit.
2. Pflegen Sie Ihre Karriereprofil auf Xing und LinkedIn Zum einen bringt Sie das dazu, sich auf
Ihre Pluspunkte zu fokussieren. Zum anderen recherchieren Recruiter und Personaler online, um sich ein Bild von den Bewerbern zu machen.
Dazu gehört ein
professionelles, sympathisches Foto. Füllen Sie die Lücken mit r
elevanten Erfahrungen und Tätigkeiten aus. Es muss nicht zwingend eine bezahlte Berufstätigkeit sein.
Auch ein
Ehrenamt, Aushilfstätigkeiten, private Weiterbildungen, Online-Kurse und Fernstudiengänge sind dafür gut geeignet. Oder haben Sie möglicherweise vorübergehend freiberuflich gearbeitet? Auch das können Sie angeben!
Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie nur 10 Stunden im Monat tätig waren. Hauptsache, sie verweisen auf Ihre Tätigkeiten.
Selbst Kindererziehung
, körperliche Erkrankungen (vollständige Genesung vorausgesetzt!) und die Pflege von Angehörigen können Sie problemlos offen nennen. Vorsicht ist allerdings bei
psychischen Erkrankungen geboten.
Das lässt bei Personalern
Zweifel an Ihrer Belastbarkeit aufkommen. Darum sollten Sie Depressionen, Burnout, Mobbing und dergleichen besser unerwähnt lassen.
3. Behalten Sie den Bezug zu Ihrem Beruf und Ihrer Branche Vielleicht haben Sie während Ihrer Auszeit ohnehin
Kontakt zu Ihrem alten Betrieb gehalten. Falls nicht: Melden Sie sich bei ihren ehemaligen Kollegen. Gerade, wenn Sie in einem Bereich arbeiten, der sich schnell verändert, wollen Personaler hören, dass Sie nach wie vor
auf dem aktuellem Stand sind.
Wenn Sie in Ihren alten Beruf zurückmöchten:- Lesen Sie die relevante Fachliteratur.
- Verfolgen Sie Neuerungen und Entwicklungen in Ihrer Branche.
- Bleiben Sie mit Ihren ehemaligen Kollegen in Kontakt.
- Belegen Sie einen passenden Online-Kurs.
- Frischen Sie Ihr Fachwissen auf.
Was gehört in die Bewerbung zum Wiedereinstieg?
Sie bewerben sich wie andere Bewerber auch mit allem
üblichen Unterlagen. Haben Sie eine Stellenanzeige entdeckt, die Ihnen gefällt? Dann senden Sie
vollständige Bewerbungsunterlagen per Post oder online ein.
Dazu gehören:
- Anschreiben (1 Seite),
- Deckblatt mit Foto (optional),
- Lebenslauf (1 - 2 Seiten),
- Dritte Seite/Motivationsschreiben (1 Seite, beim Wiedereinstieg in den Beruf empfehlenswert) und
- Anhänge wie Zeugnisse, Zertifikate, Referenzen, Arbeitsproben.
Falls Sie sich
initiativ bei einem Unternehmen bewerben, reicht eine
Kurzbewerbung. Diese besteht nur aus
Anschreiben und Lebenslauf. Weitere Unterlagen reichen Sie auf Wunsch nach.
Tipp: Setzen Sie Ihr
Bewerbungsbild bei Kurzbewerbungen auf den
Lebenslauf.
Ein Lichtbild ist zwar kein Muss. Aber es kann Ihnen
Sympathiepunkte einbringen.
Die Lücke im Lebenslauf thematisieren
Familienmanagement und die Pflege von Angehörigen können Sie im Lebenslauf problemlos erwähnen. Falls Sie
wegen einer Erkrankung ausgefallen sind, weisen Sie darauf hin, dass Sie vollständig genesen und
zu 100 % einsetzbar sind.
Beschreiben Sie in knapper Form, welche
Fähigkeiten und Stärken sich daraus ergeben.
Wie Sie Ihre Stärken formulieren können
- Als Elternteil sind Sie vermutlich flexibel, hervorragend strukturiert und ein echtes Organisationstalent. Das gilt auch, wenn Sie als Hausfrau den Wiedereinstieg in den Beruf suchen.
- Ausdauer, Geduld und Ruhe – auch in Stress und Krisenzeiten – haben Sie bei der Pflege Ihres Angehörigen bewiesen. Vermutlich haben Sie dabei auch Ihr Verhandlungsgeschick trainiert.
- Durch Ihre Krankheit haben Sie gelernt, nicht aufzugeben. Sie sind mental belastbar, stark und ausdauernd.
Bewerbung nach Auszeit: Zurück in den alten Job oder Jobwechsel?
Sie können in Ihre alte Branche zurückkehren, sich aber ebenso als
Quereinsteiger anderswo bewerben.
Vielleicht haben Sie die Elternzeit nicht nur genutzt, um sich um Ihren Nachwuchs zu kümmern. Eventuell haben Sie sich w
eitergebildet, Kurse belegt oder ein Fernstudium absolviert. Oder Ihre Erfahrungen haben Sie zu einem Wechsel motiviert:
- Als Elternteil möchten Sie vielleicht jetzt mit Kindern arbeiten, nicht mehr im Einzelhandel.
- Durch die Pflege Ihrer Mutter haben Sie vielleicht Ihr Interesse an der Krankenpflege entdeckt. Statt im Büro möchten Sie lieber in einem Altenheim arbeiten.
- Oder Sie haben durch Ihre Instagram-Aktivitäten während einer Phase längerer Arbeitslosigkeit Ihre Begeisterung für Social Media-Marketing entdeckt, sich weitergebildet und möchten jetzt in dieser Richtung arbeiten, nicht mehr als Koch.
Wenn Sie für Ihren Wunsch-Bereich qualifiziert sind, spricht nichts gegen einen
Branchenwechsel! Beruflicher Wiedereinstieg – schaffe ich das?
Sie schaffen das! Wichtig ist, dass Sie eine Brücke schlagen zwischen den Erfahrungen, die Sie außerhalb Ihrer Berufstätigkeit gemacht haben, und dem angestrebten Job.
Seien Sie mutig und kreativ: Lebenserfahrung ist wertvoll – auch im Berufsleben!
Fazit
Manche Menschen sind zu
beruflichen Auszeiten gezwungen. Trotzdem kann der Wiedereinstieg in den Beruf auch nach vielen Jahren oder Jahrzehnten gelingen. Wichtig ist, dass Sie sich
gut vorbereiten. Bleiben Sie am Ball. Lesen Sie relevante Fachliteratur. Befragen Sie ehemalige Kollegen zu Entwicklungen im Betrieb und halten Sie sich auf dem Laufenden.
Sogar ein
Branchenwechsel, etwa nach der Elternzeit, ist möglich. Hier kommt es vor allem auf Ihre Qualifikation an. Je geschickter Sie die
Lücken in Ihrer Berufsbiografie schließen, desto größer sind Ihre Chancen auf eine
schnelle Rückkehr ins Berufsleben.